Baumwolle, Leinen oder Mikrofaser? Mit oder ohne Struktur? Jedes Material hat Vor- und Nachteile. Ebenfalls entscheidend ist, wofür Sie das Geschirrtuch brauchen. Wir haben für Sie recherchiert – hier kommen die Stoffe und ihre Eigenschaften.
Das Geschirrtuch aus Baumwolle ist in vielen Küchen zu finden. Denn der Stoff ist saugfähig und günstig. Trotzdem sollten Sie ihn nur für das Grobe verwenden. Also zum Beispiel für Pfannen und Töpfe. Auf empfindlichen Oberflächen kann Baumwolle nämlich feine Kratzer hinterlassen. Für edles Besteck oder Geschirr ist dieses Material deshalb nicht geeignet – auch weil es manchmal Fusseln bildet. Dafür hat Baumwolle den Vorteil, dass sie sehr heiss gewaschen werden kann. Einige Pflegeetiketten geben sogar 95 Grad an. Das ist optimal, weil bei hohen Temperaturen alle Keime abgetötet werden.
Leinen ist fusselfrei, sehr strapazierfähig und kann bedenkenlos zum Trocknen und Polieren von Gläsern oder edlem Besteck verwendet werden. Es ist kochfest und lässt sich bei hohen Temperaturen in der Maschine waschen. Auch wenn Sie Teig, Brot oder Kuchen zudecken möchten, ist Leinen die richtige Wahl. Im Gegensatz zur Baumwolle kostet es aber etwas mehr, ist nicht ganz so saugfähig und nach vielen Waschgängen kann es auch etwas verhärten.
Nicht ohne Grund wird Halbleinen in der Gastronomie oft verwendet. Es besteht aus 50 % Leinen und aus 50 % Baumwolle. Diese Kombination macht das Halbleinen-Geschirrtuch zum perfekten Küchenhelfer: Es ist so saugfähig wie Baumwolle und gleichzeitig so fusselfrei und robust wie Leinen. Auch Waschen bei hohen Temperaturen ist im Normalfall kein Problem, solange das Pflegeetikett nichts anderes sagt.
Das Grubentuch hat seinen Ursprung im Bergbau. Diese Tatsache zeigt bereits, wie robust es ist. Grubentücher bestehen aus Halbleinen oder Baumwolle, haben aber eine etwas gröbere Struktur und eine hohe Webdichte. Dadurch sind sie auch ausserordentlich saugstark. Weil sie so viel aushalten, werden sie oft als Allzwecktücher eingesetzt – zum Beispiel als Schürze, Handtuch oder Topflappen.
Mikrofaser-Geschirrtücher gehören zu den neuesten Stoffen auf dem Markt. Durch ihre Wabenstruktur nehmen sie mehr Wasser auf als Baumwolltücher und polieren Glasflächen ohne Schlieren. Ausserdem sind sie besonders hygienisch. Im Gegensatz zu anderen Stoffen ist Mikrofaser aber etwas teurer und darf nur bei etwa 40 bis 60 Grad gewaschen werden. Für das Polieren von gutem Besteck und Geschirr ist es nicht geeignet, weil es feine Kratzer hinterlassen kann.
Ist ein Geschirrtuch neu, ist es meistens noch nicht besonders saugstark. Am besten waschen Sie es deshalb zuerst bei 90 Grad, sofern das Pflegeetikett diese Temperatur zulässt. Eine weitere Möglichkeit ist das Einweichen im Salzwasser vor dem Waschen oder feuchtes Bügeln. Auf Weichspüler sollten Sie hingegen verzichten.
Falls das Geschirrtuch auch nach mehreren Waschgängen noch nicht richtig saugfähig ist, weichen Sie es über Nacht in Essigwasser ein. Dafür mischen Sie 5 Liter heisses Wasser mit ¼ Tasse Essigessenz. Am nächsten Tag waschen Sie das Geschirrtuch bei 60 Grad – natürlich prüfen Sie auch hier zuerst das Pflegeetikett.
Waschen Sie Geschirrtücher immer separat. Auch mit Bettwäsche oder Handtüchern zusammen sollten Geschirrtücher nicht gereinigt werden. Das hat sieben Milliarden Gründe: So viele Bakterien tummeln sich nämlich auf einem einzigen Geschirrtuch. Waschen Sie Geschirrtücher deshalb immer bei über 40 Grad. Ausser – Sie ahnen es sicher schon – das Pflegeetikett empfiehlt tiefere Temperaturen.