Hätten Sie gedacht, dass die Hagebutte zu den heimischen Früchten mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt gehört? Und dass Sie damit sogar Ketchup zubereiten können? Wir sagen Ihnen, welche Überraschungen die Wildfrucht sonst noch bereithält und warum sie so gesund ist.
Sie ist in Mittel-, Nord- und Osteuropa heimisch, leuchtet orange und rot und ist nichts anderes als die Frucht des Rosengewächses: die Hagebutte. Neben diesem wohl bekanntesten Namen wird sie unter anderem auch Hagebutze, Bottel, Hahnedorn, Jöbke oder Hetschepetsch genannt. Sämtliche Wildrosen und auch einige Gartenrosen bilden die Hagebutte aus, die ungiftig und essbar ist. Botaniker sprechen übrigens nicht von Beeren, sondern von Nussfrüchten – auch wenn die Nüsschen selbst nicht essbar sind.
Idealerweise ernten Sie die säuerlich, aber fruchtig schmeckende Hagebutte von September bis November. Denn vor dem ersten Frost ist ihr Vitamingehalt am höchsten. Wenn Sie aber lieber etwas süssere Früchte mögen, warten Sie den ersten Frost ab. Je später sie geerntet werden, umso süsser sind sie. Sie können die Früchte sogar im darauffolgenden Frühling noch ernten – dann enthalten sie einfach nicht mehr so viele Vitamine. Kleiner Tipp: Sehen Sie sich nach sonnigen Standorten um. Dort wachsen am meisten Hagebutten.
Beides keine besonders gute Idee. Frische, rohe Hagebutten finden Sie im Laden eher selten. Wer unverarbeitete Hagebutten möchte, pflückt sie selbst. Um zu testen, ob sie reif sind, drücken Sie leicht auf die Nuss. Gibt die Schale etwas nach, können Sie die Hagebutten ernten.
Und auch lange aufbewahren sollten Sie die Früchte nicht. Darunter leidet nicht nur ihr Geschmack, sondern auch der Vitamingehalt. Am besten verarbeiten Sie die Hagebutten also direkt nach dem Pflücken. Falls dazu die Zeit fehlt, sind sie im Kühlschrank etwa zwei bis drei Tage lang haltbar.
Hagebutten enthalten achtmal so viel Vitamin C wie Zitronen und stärken Ihre Abwehrkräfte. Das Vitamin A unterstützt die Sehkraft und das Pektin die Verdauung, während Quercetin und Katechin entzündungshemmend wirken und bei Arthrose helfen. Das sind aber nicht die einzigen Pflanzenstoffe: Hagebutten enthalten auch Lypocin, das Gefäss- und Herzschäden vorbeugt. Und nicht zuletzt lindert ein Aufguss aus frischen Kernen Blasenleiden. Kein Wunder also, wurde die Hagebutte schon im Mittelalter als Heilmittel verabreicht, wenn die Menschen unter Darmbeschwerden und Erkältungen litten. Diese wohltuende Wirkung können Sie sich auch heute noch zunutze machen.
Hagebutten schmecken frisch, getrocknet und gekocht. Entfernen Sie aber die Kerne und die Härchen im Inneren, denn diese lösen Juckreiz aus. Am besten ziehen Sie Einweghandschuhe an, befreien die Frucht nach dem Waschen von Stiel und Blütenansatz, halbieren sie und entnehmen die Kerne. Oder einfacher: Lassen Sie die mit Wasser bedeckten Hagebutten zehn Minuten lang weichkochen und anschliessend durch ein feines Sieb passieren. Hagebutten schmecken nämlich auch hervorragend als Marmelade, Mus oder sogar als Ketchup. Am bekanntesten ist aber der Hagebuttentee. Dafür müssen Sie nicht einmal die Kerne und Härchen entfernen. Für eine Tasse schneiden Sie einen Teelöffel Hagebutten klein und legen diese in einen Topf mit 2,5 Deziliter kaltem Wasser. Lassen Sie das Ganze über Nacht zugedeckt stehen und kochen Sie es am nächsten Tag zehn Minuten lang auf. Danach zehn Minuten ziehen lassen, durch ein feines Sieb giessen – und fertig ist der Teegenuss!